Investmentfonds sind für Finanzdienstleister, Banken, Sparkassen, Online Broker, ein einträgliches Geschäft. Aber kann man Privatanlegern vorbehaltlos empfehlen, ihr Geld in Fonds anzulegen?
Diese Frage stellt sich für viele, die beispielsweise eine private Rente ansparen möchten. Fondssparen ist beliebt und erscheint attraktiv.
Anleger können mit Investmentfonds in renditestarke Märkte investieren. Die zur Risikominimierung erforderliche Diversifikation wird Profis überlassen.
Damit werben die Herausgeber von Fonds.
Bereits mit kleinen Raten kann ein Vermögen aufgebaut werden. Einige Finanzdienstleister bieten Fonds Sparpläne schon ab 25 € monatlich an.
Wie bei jeder Geldanlage hängt der Anlageerfolg von der Auswahl der passenden Finanzprodukte ab.
Nachstehende Ausführungen geben einen ersten Überblick über die Vielzahl der Fondsarten sowie über Ertragschancen und Risiken.
Dabei wird davon ausgegangen, dass private Anleger einen kontinuierlichen Vermögensaufbau im Blick haben und nicht kurzfristig spekulieren möchten.
Kosten spielen bei Fonds eine sehr entscheidende Rolle.
Hohe Kosten sind Renditekiller. Unsere generelle Empfehlung für Privatanleger, die sich nicht ständig mit ihrer Geldanlage befassen wollen oder können, lautet: aktiv gemanagte Fonds aller Art meiden und in breit diversifizierende Indexfonds investieren.
Fonds kaufen: Tipps für Anleger
Abgesehen von dieser generellen Empfehlung hier einige Tipps, wie solide in Fondsgeld angelegt und Fehlinvestitionen von vornherein vermieden werden können.
Der erste Schritt: Das eigene Anlegerprofil klären. Dazu gehören Risikobereitschaft, die zur Verfügung stehenden Finanzmittel, Zweck und Dauer der Kapitalanlage und das Einstiegsalter. Je jünger der Anleger ist, desto höher kann der Aktienanteile sein.
Marktüberblick verschaffen: Es gibt tausende zugelassener Fonds unterschiedlicher Anlageklassen. Erste Eindrücke und Hilfe bei der Fondssuche geben die Portale von Dienstleistern wie Onvista.de.
Gegebenenfalls vom Fachmann besser noch von mehreren Fachleuten beraten lassen: Bankberater versuchen, ihre eigenen Produkte ohne Rücksicht auf Qualität unterzubringen. Besser ist eine neutrale Beratung.
Fonds sind so gut, wie die Produkte, in die sie investieren. Spekulative Fonds sollte man vermeiden. Ungeeignet sind beispielsweise Branchenfonds und Fonds, die nur in Emerging Markets investieren. Geeignet hingegen sind Fonds mit breiter Branchenstreuung und regionaler Diversifizierung.
Mischfonds sind unseres Erachtens nicht ideal.
Übersichtlicher ist eine nach Risikoklassen getrennte Investition, sofern dafür die finanziellen Mittel ausreichen (zum Beispiel 50 % Aktien, 40 % Renten und Anleihen, 10 % Immobilien).
Auf aussagefähige Verkaufsprospekte achten: Worin wird investiert? Welche Strategien werden verfolgt?
Das Fondsrating bekannter Agenturen gibt Anhaltspunkte über die Qualität. Überdurchschnittliche Renditen in der Vergangenheit sind aber keine Garantie für hohe Gewinnchancen in der Zukunft.
Es gibt ausschüttende und thesaurierende Fonds. Zum Vermögensaufbau eignen sich in der Regel thesaurierende Fonds besser.
In börsengehandelte Fonds (ETFs) investieren: Sie lassen sich einfacher kaufen und in der Regel auch einfacher zurückgegeben.
Auf Kosten achten: Internet Broker gewähren auf die Ausgabeaufschläge einiger von ihnen vertriebener Produkte häufig Rabatte. Manchmal sind dafür aber andere Kosten höher.
Wichtig ist eine Gesamtbetrachtung aller Gebühren (Ausgabeaufschläge, Verwaltungsgebühr, Abschläge beim Rückgabepreis und andere).
Sparpläne sind Einmalinvestitionen vorzuziehen. Sparpläne nutzen den sogenannten Cost Average Effekt.
Mal wird teuer investiert, ein anderes Mal hingegen günstig. Im Durchschnitt erwirbt man seine Fondsanteile nach der Erfahrung günstiger als bei einer Einmalinvestition.
Fondsgebundene Lebensversicherungen meiden: Solche Finanzprodukte verursachen doppelte Kosten, Gebühren für den Kauf der Fondsanteile und Gebühren und Provisionen bei der Lebensversicherung. Doppelte Kosten entstehen auch bei Dachfonds.
Was sind Investmentfonds
Unter einem Investmentfonds versteht man ein Sondervermögen, welches von einer Kapitalverwaltungsgesellschaft verwaltet wird.
Im Sondervermögen wird das Kapital gebündelt und nach zuvor festgelegten Kriterien in unterschiedliche Vermögenswerte investiert.
Das Sondervermögen ist nach dem Gesetz (KAGB) strikt vom sonstigen Kapital der Investmentgesellschaft zu trennen und wird von einer Insolvenz der Investmentgesellschaft nicht erfasst.
Die festgelegten Anlageprinzipien müssen im Verkaufsprospekt veröffentlicht werden. Es gilt der Grundsatz der Diversifikation, der die Anlage in nur einen Vermögensgegenstand, zum Beispiel nur in die Aktie eines Unternehmens, ausschließt.
Mit dem Erwerb eines Fondsanteils wird der Anleger Miteigentümer am Sondervermögen, dem Fondsvermögen.
Bei Immobilienfonds wird aber die Kapitalverwaltungsgesellschaft ins Grundbuch eingetragen.
Der Wert des Anteils ergibt sich aus dem Fondsvermögen dividiert durch die Anzahl der ausgegebenen Anteile.
Das Sondervermögen wird beeinflusst durch Kursschwankungen, Erträge wie Dividenden und Zinsen sowie bei offenen Fonds durch Rücknahme und Ausgabe neuer Anteile.
Fonds wo kaufen?
Der Erwerb und die Rückgabe von Anteilen sind auf unterschiedliche Weise möglich.
Ist der Fonds börsennotiert oder im Freiverkehr zu haben (ETF: Exchange Traded Fonds), gestaltet sich der Anteilshandel einfach und ohne Ausgabeaufschlag.
Bekannt ist die "Fondsbörse Deutschland", die 2001 an der Börse Hamburg eingerichtet wurde. Unterdessen ist der Handel auch in Frankfurt, Stuttgart und München möglich.
Weitere Erwerbsmöglichkeiten gibt es über den Direktverkauf bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft, bei Banken und Finanzvertrieben und über selbstständige Fondsvermittler, die oft mit einer Depotbank zusammenarbeiten.
ETFs lassen sich handeln wie Aktien. Sonst fallen beim Erwerb Ausgabeaufschläge an, und es können weitere Kosten durch die Vermittlungstätigkeit von Finanzdienstleistern entstehen.
Eine Besonderheit beim Fondshandel ist der Unterschied zwischen Ausgabepreis und Rücknahmepreis.
Durch das Agio (Ausgabeaufschlag) wird der Anteil teurer. Muss ein Rücknahmeabschlag bezahlt werden (Disagio) führt dies zu einer weiteren Einbuße bei der Rendite.
Fondskosten
Zur Aufbewahrung der erworbenen Fondsanteile ist ein Depot erforderlich. Online Broker stellen es oft kostenlos, immer aber recht günstig, zur Verfügung.
Bei börsengehandelten Investmentfonds entstehen neben den Depotführungsgebühren nur noch die üblichen Ordergebühren und die Maklercourtage.
Auch diese Dienstleistungen sind bei Online Brokern in der Regel günstig.
Ins Gewicht fallen die Kosten, die sonst noch in Verbindung vor allem mit aktiv gemanagte Fonds entstehen.
Sieht man einmal von ETFs ab, entsteht beim Erwerb ein Ausgabeaufschlag in einem Prozentsatz (ca. 3 bis 7 %) des Wertes des Fondsanteils. Im Direktvertrieb gibt es oft Rabatte oder es wird ganz auf den Ausgabeaufschlag verzichtet.
Möglich sind Rücknahmeabschläge zur Deckung der Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Anteilsrücknahme.
Außerdem werden auf jährliche Verwaltungsgebühren bis zu 2 % des Nettoanteilwertes erhoben. Indexfonds kommen durchschnittlich mit ca. 0,5 % aus.
Darüber hinaus sind Erfolgsvergütungen aller Art möglich, die die Rendite des Anlegers gerade dann schmälern, wenn besonders gut verdient wurde.
Schließlich gibt es noch die Depotbankgebühr, die durch die Hinterlegung des Fondsvermögens bei einer Bank entsteht. Sie wird in einem Promillesatz vom Fondsvermögen angegeben.
Alle Kosten und Gebühren müssen in den Anlagebedingungen aufgeführt werden und sind im Verkaufsprospekt enthalten.
Gute online Fondsvergleiche werfen die entsprechenden Daten aus.
Die Kostenunterschiede können erheblich sein. Anleger sollten sich immer für den kostengünstigsten Fonds bei gleicher Strukturierung entscheiden.
Beispiel: Zwei Fonds investieren in nachhaltige, ökologische Finanzprodukte. Bei Fonds A beträgt der Ausgabeaufschlag 3 % bei Fonds B 5 %. Fonds A ist der richtige, es sei denn, die Kostenvorteile beim Ausgabeaufschlag werden durch die Höhe anderer Kosten aufgehoben.
Neben diesen Kosten gibt es solche, die vielleicht nicht gleich ins Auge springen.
Ein Beispiel sind die sogenannten Umschichtungskosten. Alle Fonds schichten das Fondsvermögen von Zeit zu Zeit um. Die Häufigkeit wird in der Umschichtungsquote ausgedrückt (Portfolio Turnover Ratio: PTR).
Der durchschnittliche PTR beträgt bei aktiv gemanagten Aktienfonds 1,5 %, bei Indexfonds hingegen nur 0,2 %.
Eine zu hohe PTR deutet auf übermäßiges Umschichten hin, wodurch Transaktionskosten das Vermögen des Fonds unnötig mindern. Interessenkonflikte können entstehen, wenn die Konzernmutter der Investmentgesellschaft als Bank die Transaktionen durchführt und deshalb von häufigen Transaktionen profitiert.
Indexfonds – aktiv gemanagte Fonds
Indexfonds bilden einen bestimmten Index ab (Aktienindex, Rentenindex, Rohstoffindex und andere). Das geschieht durch den körperlichen Erwerb der im Index enthaltenen Werte oder mittelbar durch den Erwerb von Swaps.
Indexfonds sind kostengünstig, weil sie nur wenig Verwaltungsaufwand erfordern und kein aktives Management benötigt wird.
Eine Veränderung der Fondszusammensetzung ist nur bei einer Veränderung der Zusammensetzung des Referenzindexes notwendig.
Ausgabeaufschläge entstehen nicht. Die Verwaltungsgebühren sollten immer unter ein Prozent betragen. Ein guter Indexfonds bildet die Performance seines Referenzindexes annähernd punktgenau ab.
Aktiv gemanagte Fonds hingegen versuchen, den Markt zu schlagen und verursachen dadurch hohe Kosten. Durch häufiges Kaufen und Verkaufen wird versucht, die Performance des entsprechenden Vergleichsmarktes zu schlagen.
Leider sind die Bemühungen professioneller Anlagestrategen, eine Extrarendite im Vergleich zum Markt zu erzielen, nur selten mit Erfolg gekrönt. 75 bis 80 % der aktiv gemanagten Fonds bleiben mit ihrer Performance hinter dem Vergleichsmarkt zurück.
Nach unserer, zugegebenerweise sehr persönlichen, Einschätzung lohnen sich aktiv gemanagte Fonds für Privatanleger mit normalem Einkommen jedenfalls nicht zum Vermögensaufbau.
Die Empfehlung lautet ganz klar, in Indexfonds (ETFs) zu investieren.
Selbst die Direktanlage in werthaltige Aktien dürfte aktiv gemanagten Fonds vorzuziehen sein. Voraussetzung ist aber das Vorhandensein eines ausreichenden Kapitals, um ein gut diversifiziertes Depot aufbauen zu können.
Offene Fonds – geschlossene Fonds
Bei offenen Investmentfonds kann das Sondervermögen ständig verändert werden. Jeder kann fortlaufend Anteile erwerben.
Die damit erzielten Erlöse werden entsprechend den Fondsrichtlinien neu angelegt. Attraktive Fonds werden auf diese Weise das Fondsvermögen vergrößern, andere Fonds werden schrumpfen.
Umgekehrt haben Anleger Anspruch auf Rücknahme ihrer Anteile. Der Preis richtet sich nach dem Inventarwert des Sondervermögens.
Geschlossene Fonds hingegen geben einmalig eine bestimmte Anzahl von Anteilen aus. Sind die Anteile platziert, wird der Fonds geschlossen. Weitere Anteile werden danach nicht mehr ausgegeben.
In aller Regel haben Anteilsinhaber keinen Anspruch auf Rücknahme gegenüber der Investmentgesellschaft.
Geschlossene Fonds dienen oft dazu, Geld zur Finanzierung eines bestimmten Projekts einzusammeln, zum Beispiel für Altersheime, Krankenhäuser, Einkaufszentren, Wohnanlagen, aber auch für Schiffe, Flugzeuge, Windparks und für andere Projekte.
Entsprechend gibt es geschlossene Immobilienfonds, Schiffsfonds oder Flugzeugfonds, um einige Beispiele zu nennen.
Wirft das finanzierte Projekt Gewinne ab, kann die Rendite überdurchschnittlich sein. Im gegenteiligen Fall droht Totalverlust.
Zwar können Anteile an geschlossenen Fonds am Zweitmarkt gehandelt werden, die Nachfrage wird sich aber in engen Grenzen halten, wenn die Ertragslage des Fonds zu wünschen übrig lässt.
Geschlossene Fonds sind in gewisser Weise hochspekulativ. Sie erfordern darüber hinaus einen besonders langen Anlagehorizont.
Der Anleger muss die Ertragskraft des geplanten Projekts richtig einschätzen können. Dazu ist häufig eine neutrale Begutachtung nötig.
Für Privatanleger, die nicht sehr viel Geld zur Investition in solche Fonds übrig haben, gilt unseres Erachtens grundsätzlich: Finger weg und irgendwelchen Empfehlungen niemals folgen.
Publikumsfonds – Spezialfonds
An Publikumsfonds kann jeder Anleger Anteile erwerben. Spezialfonds hingegen erlauben nur bestimmten Anlegern die Investition in das Sondervermögen.
Meistens handelt es sich um institutionelle Anleger.
Gesetzlich sind maximal 30 Anteilseigner erlaubt. Natürliche Personen dürfen keine Anteile erwerben.
Es gelten gelockerte Publikationsvorschriften. Verkaufsprospekte sind ebenso wenig vorgeschrieben wie die Veröffentlichung der Ausgabe- und Rücknahmepreise.
Ausschüttende und thesaurierende Fonds
Der Unterschied liegt in der Gewinnverwendung. Ausschüttende Fonds stellen dem Anteilsinhaber alle Erträge (Zinsen, Dividenden) zur Verfügung, sobald sie anfallen.
Der Investor kann die Erträge verbrauchen oder selbst wieder anlegen.
Thesaurierende Fonds hingegen legen die Erträge sofort automatisch wieder an.
Sie sind für die Vermögensanlage besser geeignet, weil der Anleger automatisch vom Zinseszinseffekt profitiert.
Bei ausschüttenden Fonds muss er dagegen selbst tätig werden. Häufig sind die ausgeschütteten Beträge relativ gering, sodass mit der Reinvestition einige (verlorene) Zeit gewartet werden muss.
Fondsarten
Finanzdienstleister bieten eine Reihe von verschiedenen Fondsarten an.
Sie werden meistens nach den Vermögenswerten unterschieden, in die der jeweilige Investmentfonds das Geld der Anleger investiert.
Aktienfonds
Das Fondsvermögen wird ausschließlich oder überwiegend in Aktien angelegt. Aktienfonds sind so gut wie immer offene Investmentfonds.
Bei Aktienfonds hat sich eine gewisse Kategorisierung eingebürgert.
So gibt es Branchenfonds, die nur in Aktien einer bestimmten Branche (Beispiel: Pharma und Medizintechnik) investieren, regionale Fonds (Emerging Markets), Länderfonds (nur Aktien aus Deutschland), Fonds, die nur in Nebenwerte oder Blue Chips oder in Aktien mit hoher Dividendenrendite investieren usw..
Empfehlenswert sind bereits diversifizierte Aktienfonds (etwa Indexfonds auf den MSCI World). Bei Aktien ausländischer Währung besteht ein Währungsrisiko.
Ebenso wie Aktien sind auch Aktienfonds volatil. Je weniger breit die Diversifikation ist, desto höher ist das Schwankungsrisiko.
Aktienfonds können ebenso wie Aktien täglich gekauft und verkauft werden. Unabhängig davon, ist aber ein langer Anlagehorizont Voraussetzung für die Erzielung guter Renditen.
Rentenfonds
Rentenfonds investieren vor allem in festverzinsliche Wertpapiere. Das sind beispielsweise Unternehmensanleihen, Staatsanleihen, Pfandbriefe. Erträge werden aus Zinseinnahmen erzielt, aber auch Kursschwankungen spielen für die Rendite eine, wenn auch geringe Rolle.
Bei Rentenfonds sind die Restlaufzeiten wichtig zur Beurteilung des Risikos. Es gibt Fonds mit ausgewogener Restlaufzeitstruktur und solche, die in kurzzeitige, mittelfristige und oder langlaufende Renten investieren.
Risiko und Renditen werden von der Art der Wertpapiere bestimmt, in die der Fonds investiert.
Wird in Staatsanleihen aus Drittländern mit schlechtem Kreditranking investiert, sind Renditeaussichten und Risiken hoch.
Lange Laufzeiten bedeuten höhere Renditen, aber auch ein höheres Risiko. Fonds, die in kurz laufende und solide Rentenpapiere investieren, sind die sichersten, aber auch diejenigen mit der geringsten Rendite.
Mischfonds
Gemischte Fonds investieren in Vermögenswerte unterschiedliche Anlageklassen. In der Regel wird das Fondsvermögen in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und manchmal außerdem in Immobilien angelegt.
Das Mischverhältnis ergibt sich aus dem Verkaufsprospekt. Oft wird in den Vertragsbedingungen vereinbart, dass die Schwerpunkte der Geldanlage je nach Marktlage wechseln können.
Je nach Portfoliozusammensetzung ähnelt das Chance-Risikoverhältnis mehr einem Aktienfonds oder mehr einem Rentenfonds.
Es gibt aber auch passiv gemanagte Indexfonds als Mischfonds.
Mischfonds eignen sich für Sparer, die nur geringe Sparbeträge erübrigen können, aber mit einem Aktienfonds nicht alles auf eine Karte setzen wollen.
Ansonsten ist eher eine Trennung in Aktien- und Rentenfonds empfehlenswert.
Bei einer Trennung bleibt der Anleger Herr über die Anlagestrategie, während er bei Mischfonds die Risikoaufteilung ins Belieben des Managements stellt. Mischfonds sind unseres Erachtens unübersichtlich.
Geldmarktfonds
Das Vermögen eines Geldmarktfonds wird ausschließlich in kurzfristige nationale und internationale Anlagen investiert.
Dazu gehören Tagesgeld und andere kurzläufige Termingelder sowie Renten mit kurzer Restlaufzeit, zum Beispiel kurzfristige Unternehmensanleihen.
Geldmarktfonds sind sehr risikoarme Geldanlagen.
Wird in Papiere fremder Währungen investiert, besteht ein Währungsrisiko. Geldmarktfonds können darüber hinaus geringe Kursschwankungen aufweisen.
Ähnlich wie Tagesgeld sind sie kurzfristig verfügbar. Das etwas höhere Risiko wird durch eine etwas höhere Rendite ausgeglichen.
Geldmarktfonds können als Alternative zum Tagesgeld als Cashreserve im Depot dienen.
Immobilienfonds und andere
Diese Fonds investieren direkt in bestimmte Vermögenswerte. Das können Immobilien sein aber auch Flugzeuge, Schiffe, Anlagen zur Gewinnung alternativer Energien und anderes.
Eine interessante Alternative zum Immobilienfonds bilden die REITs REITs (Real Estate Investment Trusts).
Es handelt sich um Unternehmen, die sich ausschließlich mit Immobilien im weitesten Sinn befassen.
Dazu gehören der Kauf, Verkauf sowie die Verwaltung und Erstellung von Wohn-, Gewerbe- und Industrieanlagen.
REITs sind unseres Erachtens eine bessere Möglichkeit, den Immobilienanteil im Depot darzustellen, als Immobilienfonds.
Dachfonds und Superfonds
Dachfonds investieren ihrerseits in Fonds, den sogenannten Zielfonds. Superfonds investieren in Dachfonds. Hier sind also die Dachfonds die Zielfonds. Sowohl bei Dachfonds als auch bei Superfonds gibt es drei Problemkreise:
Da beide Fonds in andere Fonds investieren, entstehen doppelte oder dreifache die Rendite belastende Kosten.
Es besteht das sogenannte Klumpenrisiko. Es entsteht, wenn mehrere Beteiligte Fonds in dasselbe Wertpapier investieren. Das Klumpenrisiko muss ausgeschlossen sein.
Manche Dachfonds oder Superfonds neigen dazu, bei der Geldanlage Zielfonds ihres "Konzerns" bevorzugt zu berücksichtigen, ohne Rücksicht auf die Ertragskraft dieser Finanzprodukte.
Sehr oft ist die Rendite von Dachfonds enttäuschend, obwohl sie von der Anlage her breit diversifizieren können.
Garantiefonds
Es gibt unterschiedliche Typen von Garantiefonds.
Die Fonds werben oft mit einer hundertprozentigen Garantie des eingesetzten Kapitals. Häufig haben Garantiefonds feste Laufzeiten, zum Beispiel acht oder zehn Jahre, und die Garantie gilt zum Fälligkeitstag.
Um die Garantie erfüllen zu können, müssen die Ausgeber Aktien mit Renten absichern. Manchmal werden auch Derivate verwendet.
Maßstab der Garantie ist der erste Anteilswert. Der Anleger geht ein Verlustrisiko ein, wenn er Anteile nach Ausgabe des Fonds zu einem höheren Preis erwirbt.
Bei geschlossenen Garantiefonds können Anleger den Anteil vor Laufzeitende zurückgeben. Jedoch gilt die Zusage auch hier ausschließlich zum Laufzeitende.
Garantiefonds sind teuer und die Garantie kann die Rendite schmälern.
Laufzeitfonds
Laufzeitfonds haben von vornherein eine begrenzte Laufzeit, nach deren Ende der Fonds aufgelöst und das Fondsvermögen zuzüglich der aufgelaufenen Erträge an die Anteilseigner im Verhältnis zu ihren Anteilen ausgezahlt wird.
Laufzeitfonds können ein Instrument der Altersvorsorge sein. In diesen Fällen wird zunächst in Aktien investiert.
Gegen Ende der Laufzeit wird das Vermögen aber in risikoärmere Wertpapiere, meistens Renten, umgeschichtet.
Nach der Umschichtung besteht ein deutlich geringeres Kursrisiko.
Auf diese Weise werden Kursgewinne bei der Aktienanlage erhalten und das Risiko von Kurseinbrüchen bei Aktien wird ausgeschaltet.
Alternative Fonds
Alternative Fonds versuchen eine Rendite unabhängig von der Kursentwicklung bei den unterlegten Wertpapieren zu erwirtschaften.
Manche dieser Fonds investieren in Nischenmärkte.
Privatanleger haben dann die Möglichkeit, von der Performance dieser Märkte zu profitieren, die sonst für sie wenig zugänglich sind.
Das gilt beispielsweise für Indices auf Währungen oder auf bestimmte Rohstoffe.
Absolute und Total Return Fonds
Ziel ist die Erwirtschaftung einer kursunabhängigen Rendite. Dieses Ziel soll durch eine Mischung aus Aktien und Renten sowie anderen Vermögenswerten erreicht werden.
Die Grundlage bilden immer Rentenpapiere. Hinzu kommen kleine Anteile von Aktien, Rohstoffen und Währungen.
Die marktunabhängige Zielrendite soll erreicht werden können, weil sich die einzelnen Anlageklassen nach der Erfahrung gegenläufig entwickeln.
Hedgefonds
Hedgefonds sind die Hechte im Karpfenteich der Kapitalmärkte.
Da sie von ihrer Konstruktion her eine spekulative Strategie verfolgen müssen, wird ihnen manchmal die Verursachung oder Vertiefung von Krisen und Börsencrashs nachgesagt.
Investiert wird in alles, was gegen Geld zu haben ist. Ziel ist die bestmögliche marktunabhängige Rendite. Dazu muss ständig gekauft und verkauft werden.
Zur Erreichung des Anlageziels bedienen sich Hedgefonds einer doppelten Hebelwirkung: Sie setzen Fremdgeld (Leverage) ein und investieren in Derivate (Leerverkäufe).
Leerverkauf bedeutet, dass Vermögenswerte zum gegenwärtigen Kurs verkauft werden, ohne dass der Verkäufer sie zuvor erworben hat.
Dabei wird darauf spekuliert, dass die Kurse für den Vermögenswert zukünftig fallen, und deshalb eine Eindeckung zu einem günstigeren Kurs als der Verkaufskurs möglich ist.
Hedgefonds sind in Deutschland als Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken erlaubt.
Vorteile und Nachteile von Investmentfonds
Sparer können schon mit kleinen Beträgen in Fonds investieren und Vermögen aufbauen. Wer Einzelpapiere kauft, der benötigt in der Regel mehr Kapital.
Durch Risikostreuung (Diversifikation) sollte eine vernünftige Rendite erwirtschaftet werden können, ohne unangemessene Risiken eingehen zu müssen.
Das sind die Vorteile einer Geldanlage in Fonds, die vor allem bei Indexfonds wirksam werden, weil diese nur geringe Kosten verursachen.
Aktiv gemanagte Fonds sollen auf dem Papier den Vorteil haben, durch kluges Fondsmanagement höhere Renditen als der Vergleichsmarkt zu erwirtschaften.
Das geschieht aber nur relativ selten. Hoch sind allerdings meistens die Kosten.
Manche, häufig aktiv gemanagte Fonds investieren in Nischenmärkte.
Spekulativ eingestellte Anleger können von solchen Fonds profitieren, da eine Direktinvestition in die einzelnen Produkte der Nische oft nicht möglich oder zu aufwendig ist.
Bei Nischenprodukten muss aber immer das sehr hohe Verlustrisiko einkalkuliert werden.
Fondsanleger haben keine Möglichkeit der Stimmenabgabe auf Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften.
Diese Rechte werden von der Investmentgesellschaft ausgeübt. Das wird häufig als Nachteil angesehen. Außerdem besteht kein Anspruch auf individuelle Information durch die Fondsgesellschaft.
Der Anleger ist darauf beschränkt, was in dem Prospekt und in den Berichten steht.
Vor allem die Transaktionskosten haben die Gerichte in diesem Zusammenhang befasst. Die Rechtsprechung ist bisher wenig anlegerfreundlich. Eine Überprüfung, ob eine schlechte Performance auch auf übertriebene Transaktionskosten beruht, ist nicht möglich.
Probleme können bei der Anteilsrücknahme entstehen, wie Immobilienfonds in der Folge der Finanzkrise gezeigt haben. Ist nicht genügend Liquidität vorhanden, kann die Rückgabe ausgesetzt werden.
Häufig wird die Frage erörtert, ob in Aktienfonds oder in Aktien direkt investiert werden soll. Für private Investoren, die schrittweise Vermögen etwa zur Altersvorsorge aufbauen möchten, lautet unsere Empfehlung:
Indexfonds sind einer Investition in Einzelaktien vorzuziehen, aktiv gemanagte Fonds sollten gemieden werden.
Die Investition in Einzelaktien ist zeitaufwändig, setzt eine Vielzahl von betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und die Beschäftigung mit der richtigen Anlagestrategie voraus. Der Markt muss ständig beobachtet werden.
Außerdem muss genügend Anfangskapital vorhanden sein, um ein gut diversifiziertes Depot aufzubauen.
Wer die entsprechenden Voraussetzungen mitbringt, kann etwa mit der Value Strategie jedenfalls bessere Erfolge erzielen als mit einem aktiv gemanagten Aktienfonds.