Wer sich die Langfrist-Charts ausländischer Aktien anschaut, wird viele attraktive Werte finden. Bekannte Namen wie Procter & Gamble, Nestle oder Vodafone; aber auch Werte, wie Wrigley, Sysco und die Commonwealth Bank of Australia.

Wo soll man solche Aktien handeln? In Deutschland oder lieber an der Heimatbörse?

Vorrang hat immer ein Handel in Deutschland.

Auslandsorder manchmal unumgänglich aber teuer

Bei vielen (Haus-)Banken ist eine Auslandsorder deutlich teurer oder sogar überhaupt nicht möglich.

Gebühren, die an der Auslandsbörse entstehen, erhöhen natürlich die Kosten.

Voraussetzung für den Erwerb ausländischer Aktien in Deutschland – meist in Frankfurt, selten an einer Regionalbörse – ist allerdings ein ausreichendes Handelsvolumen im Verhältnis zum Volumen der geplanten Order.

Das durchschnittliche Handelsvolumen sowie das bisherige Volumen am geplanten Handelstag lässt sich auf Websites wie Onvista einfach feststellen.

Es sollte umfangreich genug sein, um eine Order bequem unterbringen zu können. Wenn Sie 100 Aktien handeln wollen, dürfte ein Volumen von einigen tausend Aktien ausreichen.

Bei vielen attraktiven Auslandsaktien ist das Handelsvolumen in Deutschland jedoch leider zu gering. Sie riskieren dann, den Kurs durch Ihre Order zu Ihrem Nachteil zu bewegen.

Das mag im Einzelfall noch hinnehmbar sein, wenn man die Zusatzkosten an der Auslandsbörse mit berücksichtigt.

Wird die Aktie in Deutschland überhaupt nicht oder nur in sehr geringem Umfang gehandelt, kann eine Order allerdings richtig teuer werden.

Der Makler muss sich dann womöglich an der Heimatbörse eindecken. Die Zusatzkosten tragen natürlich Sie, zuzüglich einer eventuellen Risikoprämie.

Der Makler kann schließlich am Vormittag nicht wissen, wie sich z.B. die Kurse einer amerikanischen Aktie am Nachmittag an der Wall Street entwickeln.

Also sichert er sich ab. Gebühren und überhöhte Kurse können den Kaufpreis schnell um 10 % teurer machen.

Währungsrisiko einkalkulieren

Währungsschwankungen können Kursgewinne erheblich verstärken und Kursverluste dramatisch verschlimmern.

Verliert die entsprechende Länderwährung gegenüber dem Euro, sind Kursgewinne nur möglich, wenn die Aktie schneller steigt als die Länderwährung an Wert verliert.

Das allerdings ist nur selten der Fall, wie die Beispiele USA und Großbritannien wieder eindrucksvoll gezeigt haben, von den spekulativen russischen Aktien einmal ganz abgesehen.

Wer als Anleger das Spekulieren liebt, kann natürlich versuchen, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Das aber ist in der Regel bei Währungen ebenso erfolglos, wie bei Aktien.

Dort wie hier gilt: Qualitätsaktien kaufen, nur Geld investieren, welches man langfristig nicht braucht und Kursschwankungen auszusitzen.

Absicherung für Privatanleger schwierig

Natürlich lassen sich Währungsrisiken absichern. So kann man z.B. mit Terminkontrakten auf ein fallendes Pfund setzen.

Das ist aber teuer und aufwändig. Für Privatanleger ist die Absicherung des Währungsrisikos kaum praktikabel.

Eine Alternative ist, in solide Fonds zu investieren, die auch eine Absicherung gegen das Währungsrisiko bieten. Um die Kosten gering zu halten, eignen sich Indexfonds besonders.

Übrigens: Wer in Zeiten volatiler Währungskurse immer auf dem Laufenden bleiben möchte, sollte sich auf www.oanda.com umsehen.

Auf FXConverter unter Currency Tools klicken. Dort findet man 164 currency converter und eine Menge interessanter Informationen.

Man kann eine „Interbank rate“ einstellen und so erfahren, was man tatsächlich für die Fremdwährung ausgeben muss, beispielsweise ist bei Kreditkarten in der Regel ein Aufschlag von 2 % fällig.

Wer die Aktie eines russischen Unternehmens kaufen möchte, kann hier ganz schnell herausfinden, ob der Eurokurs in Frankfurt dem Rubelkurs in Russland entspricht. Das Währungsrisiko beim Aktienkauf bleibt allerdings dennoch.